Weil nach Z(oller) niemand mehr kommt, bleibt der Mist des Lebens immer bei mir hängen!        

        

Ein Buddhist meint allerdings, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben gesündigt habe und dafür jetzt büssen muss.

 

Als Atheist denke ich eher, dass bei "Z" einfach auch immer der "letzte" Sachbearbeiter sitzt.    

Egal wie, so habe ich ständig Lustiges zu berichten. 

        


30. Juni 2013, 21:25

FERIEN

In den letzten Tagen habe ich die Schule verflucht. Bei dem Wetter der vergangenen Wochen und den nicht endenden Problemen fiel es mir immer schwerer morgens um 6.​00 Uhr aufzustehen. Die zwei Monate Bronchitis, oder war es ein Keuchhusten, sind noch immer nicht überstanden. Wenn Arina zur Strassenbahn gebracht war, gelang es mir aber auch nicht, noch mal ins Bett zu krabbeln.

Während der heissen Tage hatte ich die Dachrinne am Haus vervollständigt und den Mauersockel für die Isolierung mit Styrodur vorbereitet. Bei der unerwarteten Kälte der letzten Tage musste ich mich in die Werkstatt verziehen. Dort habe ich dann endlich den Zylinderkopf vom Lanciamotor vorgenommen und entschied spontan, nun endgültig die Ventile zu erneuern. Die Einlassventile kamen am nächsten Tag. Dank der Trost Logistik waren auch die passenden Auslassventile innerhalb von 2 Tagen geliefert.

Nach dem Einschleifen der Ventile ging ich auf die Suche nach meinem Universal-Bohrständer. Damit habe ich immer die Ventile in die Köpfe eingebaut. Ich fand ihn nicht. Oder hatte ich gar keinen mehr, seit dem Brand meiner Firma?

Die Ständerbohrmaschine musste aushelfen. Allerdings wollten die Keile nicht an den Nuten der Ventile Platz nehmen. Ich musste schnell noch ein passendes Werkzeug bauen um die Ventilfedern richtig runter zu drücken.

Was soll man am ersten Feriensonntag tun? Bei 14° Aussentemperatur. Nach dem Heizen der Wohnung baute ich den Zylinderkopf auf den fertigen Rumpfmotor. Danach begann wieder die Suche nach den vor einem Jahr eingekauften Dichtungen und eine erste Anprobe von Ansaug- und Abgaskrümmer.

Da mich das Anziehen der Kopfschrauben mit zwei mal 90° Winkel total ausgepowert hat, ist nun erst mal Feierabend. Wenn das Wetter so weiter macht, wächst das Kind vor dem PC am Kopfkissen fest!

Redakteur

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26. Juni 2013, 12:29

SCHULZEIT

In meiner Grundschulzeit hatte ich erst ein älteres Fräulein Lehrerin. An die habe ich keine Erinnerung mehr. Nach Erzählungen meiner Mutter muss sie mir aber in den ersten 2 Schuljahren sehr gut getan haben.

Dann hatten wir einen armlosen Lehrer. Kriegsfolge. Er war sehr nett, erzählte Samstags Geschichten vom Schlaraffenland und fehlte sehr oft. Das war für uns Schüler/​innen sehr angenehm. Unangenehm wurde es auf der Neuen Oberschule. Als einer der Besten kam ich zur Prüfung, als einer der Schlechtesten schnitt ich ab. Andere Kinder hatten statt vom Schlaraffenland eher Kenntnisse in Algebra. Wir hatten eben nichts nach dem Krieg.

Die Sache war so kurios, dass ich nach dem Wechsel aufs Gymnasium, Vater kannte den Direktor der NO, im Halbjahr Algebra Fünfen und Sechsen schrieb. Im Winter in dem neuen Fach Geometrie hatte ich dann nur Einsen.

Als Klassenlehrer hatten wir wieder einen Kriegsversehrten, diesmal mit Beinverletzung aus dem ersten Weltkrieg. Kater Hinze oder auch Hinkefuss. Weil er am Stock ging, durfte ihm jeden Tag ein Schüler die Tasche bis ins Lehrerzimmer tragen. Ich habe oft und gern diese abgegriffene Tasche getragen. Zur Belustigung der ganzen Pausenhalle. Denn mit meinen Knieproblemen konnte ich mit Hinkefuss im Gleichklang durch die Gänge hinken.

Aber die Lehrer waren immer die gleichen und begleiteten uns durch die gesamten Jahre, bis ich mit der Mittleren Reife endlich abgehen konnte. Einmal Sitzen bleiben hatte an meinem Schulinteresse und den mangelnden Grundlagen auch nichts geändert. Die Lehrer wurden natürlich mit den Jahren auch nicht besser, zum Teil hingen sie auch noch an den lieb gewonnenen Nazigedanken und wollten uns daran teilhaben lassen. Wir hatten eben nichts nach dem Krieg.

Jahrzehnte ging es mir später so wie dem Schauspieler Uwe Ochsenknecht. Wenn ich an meiner Schule vorbei kam, ging mein Gasfuss automatisch nach unten.

Und das ganze fällt mir nur ein, weil Arinas Tutorin nach einem Jahr schon wieder die IGS verlässt. Verlässlichkeit und langfristiges Denken ist heute einfach nicht mehr. Tatsächlich auf allen Ebenen.

Dabei gönne ich natürlich Fritzi Steinhilber, die ich vom Namen her in der österreichischen KuK Monarchie ansiedeln würde, dass sie mit ihrer Familie wieder dort hin zurück zieht.

Schade!
In dem einen Jahr habe ich nicht eine Beschwerde und nicht einmal eine negative Anmerkung von Arina gehört. Demnach eine perfekte Lehrerin, die nun leider geht.

Redakteur

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23. Juni 2013, 21:36

STERBEWETTER

An den Nachrufen für Prominente konnte man es ablesen. Es war mal wieder wochenlang Sterbewetter. Entsprechend war auch meine körperliche Verfassung. Als dann die Hitze noch folgte, habe ich mir mal Gedanken gemacht.

Seit meinem Herzinfarkt hat sich manifestiert, dass ich schon immer auf der rechten Körperhälfte schlechter durchblutet war. Mit 3 Jahren Lungentuberkulose rechts. Ab 15 Jahren ständige Knieprobleme rechts und die Muskeln rechts schwächer ausgeprägt.

Ich habe mir also mal Gedanken gemacht. Was passiert wenn mein Kreislauf kollabiert und ich kippe vom Roller. Einfachster Fall neben überfahren werden ist natürlich ein erneuter Herzinfarkt. Umkippen, vielleicht noch auf die Trage des Krankenwagen (40%) und dann Exitus.

Was geht aber bei einem Schlaganfall kaputt, den noch eine Mehrheit der Patienten überlebt. Welche Gehirnhälfte ist für was in uns zuständig. Sprachstörung, halb seitige Lähmung oder überhaupt nur noch auf 4 kleinen Rädern unterwegs zu sein.

Ich scheine mal wieder Glück im Unglück zu haben. Die wichtigsten Funktionen für mich sitzen in der linken Hirnhälfte. Die linke Gehirnhälfte steht für Präzisionsarbeit und die rechte Hälfte hat den Überblick. Rechts ist auch die Musik,​die Kreativität und die Empathie angesiedelt.

Da läuft aber wegen der schlechteren Durchblutung eh nicht mehr so viel und zu viel Durchblick ist im Alter auch nicht mehr von Nutzen. Bilde ich mir ein.

Was die Durchblutung nicht geschafft hat, hatte dann meine Familie in 60 Jahren zerstört. Unlängst sagte ein Fernsehpsychologe, dass auch jahrelange Demütigungen einen Gewöhnungseffekt haben.

Die linke Hirnhälfte steuert allerding die rechte Körperseite motorisch, die rechte steuert die linke Hälfte des Körpers. Ich scheine mal wieder Unglück im Glück zu haben.

Aus der Praxis kann ich die Wissenschaft bestätigen. Im Alter fallen mir trotz der wenigen Möglichkeiten Fremdsprachen leicht. Umgekehrt war ich früher ein Geometrie- und Geographiegenie. Inzwischen vermesse ich mich bei manchem Bauteil und meine Orientierung auf Reisen ist ein wenig schlechter geworden.

Redakteur

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13. Juni 2013, 18:16

NOTFALL

Wir haben einen Notfall! Damit wurden die Patienten beim Zahnarzt um Geduld gebeten. Der Notfall war ich, oder besser gesagt, ich wurde erst zum Notfall.

Nachdem ich mir vor einem halben Jahr einen Backenzahn zerbissen hatte, hing ein Teil beweglich im Zahnfleisch und der Rest blieb schmerzfrei stehen. Nach und nach konnte ich die Füllungen sammeln, die immer mal wieder aus diesem Restzahn brachen. Und weil ich ja geduldig bin, habe ich mich langsam an diesen zerbrochenen Zahn gewöhnt.

Nun musste Arina endlich zur Durchsicht und ich meldete uns beide endlich mal zur Behandlung an.

Mein Doc sah den Zahn und war der Meinung, der müsste gezogen werden. Die komplette Behandlung dauerte dann eineinhalb Stunden. Die letzte Wurzel hatte sich standhaft geweigert meinen Kiefer zu verlassen.

Während dem Zahnklempner der Schweiss auf der Stirn stand und er ständig neue Werkzeuge ausprobierte, erinnerte ich mich an einen Zahnarztbesuch in Litauen.

Wir waren immer bei einer russischen Zahnärztin in Behandlung, wenn wir in Litauen waren. Meine Frau war mit dieser Ärztin lange befreundet.

Damals sollte mir ein Backenzahn gezogen werden und die beiden schnatterten teils russisch teils auf litauisch herum, dass ich kaum etwas verstehen konnte.

Plötzlich war es dann absolut still im Behandlungsraum. Es gab damals wie heute das Problem die Wurzeln aus dem Kiefer zu bekommen. Ich habe das ganze dann immerhin liegend und untätig beobachten dürfen.

Lustig war damals auch, dass wir nach der Zahnoperation einen befreundeten Armeeangehörigen besuchten. Der war ein ziemlicher Hüne und diente bei den Gelezinis Vilkas, den Eisernen Wölfen. Den habe ich dann, noch teil narkotisiert, im Laufe des Nachmittags mit einer Flasche Palagne (Kräuterlikör) unter den Tisch gesoffen.

Schade dass ich heute nicht mehr trinke.

Redakteur

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23. Mai 2013, 08:33

BRONCHITIS

Im vergangenen viel zu langen Winter und in diesem Jahr überhaupt, gab es schon genug Behinderungen bei der Arbeit. Eine Erkrankung war daher völlig überflüssig. In der Woche des Vatertags hat es mich dann erwischt. Eine ziemlich ekelige Bronchitis mit einem trockenen Husten, der bei jeder Bewegung einsetzte.

Nach einer Woche und bei plötzlich herrlichem Wetter habe ich mich dann für Gesund erklärt und über mehrere Stunden eine ausgiebige Motor- und Unterwäsche an einem Golf Cabrio gemacht.

In Foren und in Werkstätten sehe ich oft, wie liebevoll neue Ersatzteile an völlig verdreckten Fahrzeugen verbaut werden. Bei mir gehört immer die ausgiebige Motor- und Unterbodenreinigung an den Anfang jeder Reparatur. Wenn man dann nach meiner Spezialreinigung wieder am Unterboden lecken kann, haften auch Rostschutzfarben und Unterbodenschutz auf lange Zeit.

Vermutlich habe ich dann am Nachmittag, noch etwas feucht und und zu leicht bekleidet, mein Kind von der Strassenbahn mit dem Roller abgeholt. Und lag am nächsten Tag gleich wieder flach.

Im Bett liegen und auf anderen Webseiten lesen ist ja auch mal ganz erbaulich.

Dabei ist mir dann aber aufgefallen, dass es um die von mir bewunderten Vielschreiber und aktiven Wohnmobilselbstbauer in diesem Jahr sehr ruhig geworden ist.

Gehen uns die Ideen aus? Frisst uns die Arbeit auf? Oder verlernen wir langsam als Volk die Kulturtechnik der handwerkliche Arbeit?

Redakteur

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27. April 2013, 10:39

GEBURTSTAG

Ein Baum stellt sein Alter in Jahresringen dar. Die guten und die mageren Lebensjahre sind dabei zu erkennen. Mein Alter zeigt sich in gebückter Haltung und runzeliger Haut. Seit dem Herzinfarkt vor 9 Jahren bin ich einige Zentimeter kürzer.

Mein Jahresring von etwa 3 kg Bauchspeck wird bei anständiger Bewegung im Laufe des Sommers wieder verschwinden. Hoffentlich! Der Winter war einfach zu lang und hat meine Bewegung, körperlich wie geistig, stark eingeschränkt.

Dank guter ärztlicher Versorgung, Abstinenz von Suchtmitteln aller Art und einer gesünderen Ernährung hat sich meine Gesundheit von Jahr zu Jahr gebessert. Bei dem Wohnmobil, das nicht auf die Hebebühne passt, kam ich gestern mit 66 Jahren noch ganz gut auf dem Boden liegend an die Federung.

Allerdings hat mir der letzte lange Winter gezeigt, dass nun wieder der ganz normale Alterungsprozess einsetzen wird. Nach dem Infarkt war ich gefühlte 85 Jahre alt. Auf der Hannover Messe hat man mich gerade ungefragt auf ca. 50 Jahre geschätzt. Der Eindruck wird nicht bleiben. Mal sehen, wie das mit 67 weiter geht.

Ich erspare mir solche Standardsprüche wie „Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter!​“ Ich habe noch für mindestens 5 Jahre Arbeit herumstehen.

Aber es hat schon was, wenn der Tunesier erzählt, er habe gerade 2 Monate des Winters gemütlich in seiner warmen Heimat verbracht.

Ich bin jetzt total abgedriftet. Familienfeiern, Hochzeiten, runde Geburtstage und alles was normale Menschen als Highlight des Lebens betrachten, waren noch nie meine Sache. Meine Erinnerung klebt auch nicht so sehr an geschäftlichen Eckpunkten, wie Eröffnung und Untergang des Betriebes in Stendal. Die meiste Befriedigung bringt immer noch ein beständiges Leben im Einklang mit der Natur, schonender Umgang mit Ressourcen und die regelmässige handwerkliche Arbeit. Hört sich etwas langweilig an.

Trotz der vielen nicht endenden Schwierigkeiten scheint das Leben bei uns ganz ordentlich zu sein. Die Mutter aller unserer Katzen ist uns wieder zugelaufen und der letzte wilde Sohn kommt auch immer öfter in unsere Nähe. Jetzt haben wir 5 Winterfell verlierende Katzen im Haus.

Redakteur

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11. April 2013, 08:57

ROLLERZOLLER

Endlich! Kein Frost mehr. Gestern habe ich Arina zum ersten mal in diesem Jahr mit dem Roller zur Strassenbahn gefahren. Am Vortag noch die Batterie geladen und eine kleine Proberunde über den Platz gedreht.

Wir waren kaum 500 m auf der Strasse, da wunderte ich mich über den schwammigen Lauf des Rollers. Der hintere Reifen war fast platt.

Allein, bei der Proberunde hab ich's nicht bemerkt, aber mit Kind hinten drauf zeigte sich der Luftmangel. Weil der Kompressor beim Innenausbau gebraucht wurde, war ich zu faul ordentlich Luft zu prüfen.

Eben gerade kam das Kind noch nicht an die Fussrasten der Piaggio Sfera. Jetzt erreicht sie mit den Fussspitzen locker den Boden und bringt natürlich auch Gewicht auf das Hinterrad.

Wir sind also mit 25 km/​h zur Bahn geeiert und haben sie noch rechtzeitig erreicht. Die Rückfahrt war dann schon leichter.

Durch eine Baustelle auf der Schunterbrücke der Hauptstrasse müssen wir seit den Osterferien einen grossen Umweg fahren. Mit dem Roller geht’s an der Baustelle vorbei wieder schneller.

Redakteur

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03. April 2013, 08:14

1500 FOTOS

Aus der Stunde Null nach dem Feuerchen vor 13 Jahren ist mir noch ein Müllsack von verklebten und angekokelten Fotos geblieben. Bis heute hab ich diesen Rest meiner Lebensgeschichte noch nicht angesehen und aufgearbeitet.

Meine Canon Fotoausrüstung war komplett vernichtet und mein Vater gab mir am Tag des Brandes seine abgelegte Porst Spiegelreflex mit aufschraubbaren Objektiven. Der Sucher war bei dieser Kamera noch so schlecht positioniert, dass meist die Köpfe abgeschnitten wurden. Das Gerät litt auch zunehmend unter Lichteinbrüchen in das Gehäuse. So war ich froh über das beginnende Digitalzeitalter in der Fototechnik. Seit 2005 haben wir dann nur noch digital fotografiert.

In den wenigen Jahren der Nutzung sind ca. 1500 Kleinbildaufnahmen entstanden und ich kaufte einen Scanner um die Bilder zum archivieren auf meinen Rechner und auf die Homepage zu bekommen. Da ich mit meinem Ubuntu-Rechner noch nicht vertraut war, hatte ich die Tumbnails dann zwar auf der Festplatte gespeichert. Erst später bemerkte ich,​dass ich die Bilder nicht aufrufen konnte.

Dann kam es noch schlimmer. In einem Anflug von Verbesserungswut wollte ich meine Grafikkarte updaten und nach der Installation des Nvidia Programms lief der Rechner gleich gar nicht mehr. Ich erinnerte mich nun auch, das gleiche war mir beim Windows-Rechner auch schon mal vor Jahren passiert. Ein neues Nvidia Programm verschaffte mir einen wunderbar blauen Bildschirm.

Am Ende hatte ich aus Mangel an Nervenstärke die Festplatte gelöscht und fing mit der Installation des neusten Ubuntu Betriebssystem wieder an. Wichtige Daten hatte ich auf mehreren Rechnern. Nur die Bilder waren richtig weg. Dumm nur, dass ich inzwischen den Fotoscanner verkauft hatte.

Man scannt ja nur einmal im Leben (haha) und ich konnte nun mein eigenes Gerät zurück kaufen. Das genial schlechte Wetter war sehr hilfreich und jetzt habe ich alle Fotos wieder auf dem Rechner.

Noch ein wenig Sortierarbeit und die HP kann endlich vervollständigt werden.

Redakteur

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29. März 2013, 13:05

KARFREITAG

Karfreitag fällt immer auf einen Freitag!

Früher machte ich Urlaub nur unabhängig von irgend welchen Ferienzeiten. Staus im Ferienverkehr waren mir unbekannt und die Laufgitter vor Attraktionen fand ich leer immer beeindruckend.

Seit Arina zur Schule geht werden die Schulferien gleich zu Beginn des Jahres auf dem Wandplaner eingetragen. Wer wie ich selbst ständig arbeitet, wird dann nicht immer so plötzlich von Terminen überrumpelt. Beeindruckend auch, wie man als Arbeitnehmer zwischen Feiertagen mit dem geringen Einsatz von Arbeitstagen Zusatzurlaub heraus schinden kann.

Auch für Geburtstage und andere familiäre Ereignisse hatte ich von klein auf keine Ecke im Hirn frei. Diese Termine sind aber inzwischen schon weggefallen.

Beim Eintragen überprüfte ich dann mal wie sich die Termine von Jahr zu Jahr über die Wochentage verschoben.

Nur der Karfreitag fällt immer auf einen Freitag!

Es hat ein wenig gedauert, bis ich mir meine hingemurmelte und absolut grandiose Feststellung erklären konnte. Jeder Karfreitag erinnert mich seit dem an grobe Fehlleistungen von Gehirnen. Gut wenn man sie erkennt.

Kleiner Nebeneffekt solcher aufwändigen Recherche war Anfang diesen Jahres:
Niedersachsen bescheisst uns um Ferientage! Entgegen anderen Bundesländern werden bei uns Samstage als Ferientage mitgezählt.

Aber warum sollten wir ausgerechnet in der Bildung die richtigen Vorbilder haben?

Redakteur

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14. März 2013, 09:17

LEHRERKINDER

Dürfen Lehrer(innen) ihre kleinen Kinder mit in den Unterricht bringen, fragte ein besorgter Vater.

An einem Schulsprechtag hatte Arinas Tutorin ihr Kind dabei. Wir hatten das viel zu kurze, aber intensive Gespräch und das Kind störte keinesfalls dabei. Ich habe nicht mal in Erinnerung ob ein Mädchen oder ein Junge mit am Tisch sass.

Arina erzählte nun, dass es nur einmal Aufregung mit dem Kind gab. Der/​die Kleine zerlegte einen leer geglaubten Schreiber und die grüne Flüssigkeit soll sich über Schreibtisch und Klassenbuch ergossen haben. So etwas kann doch wohl kein Problem sein. Grün hebt bekanntlich.

Aus eigener langjähriger Erfahrung als allein erziehende Vater kann ich diese Anfrage überhaupt nicht nachvollziehen.

Genau heute vor 12 Jahren verstarb Arinas Mutter. Arina war ein Jahr und drei Monate alt. Ein Jahr vorher war mein Betrieb in Stendal abgebrannt. Unsere Hauptversicherung nahm das Geschehen zum Anlass, einfach mal nicht zu zahlen. Verwandte zur Versorgung meiner Tochter waren auch nicht vor Ort. Deshalb bekam Arina sehr schnell einen Krippenplatz. So weit die Vorgeschichte.

In der Folgezeit hatte ich in Stendal mit Behörden und der Räumung meines Grundstücks zu tun und es war nicht möglich innerhalb der Öffnungszeiten des Kindergartens neben 3 – 4 Stunden Fahrzeit auch noch ausreichend zu arbeiten.

Ich kaufte einen Fiat Transporter mit Doppelkabine und nahm Arina regelmässig mit auf Tour. Im Fahrzeug hatte sie ein Bett, bekam nach Bedarf zu Essen und hatte Spielsachen dabei. Eine einfache Vorstufe zu unserem heutigen Wohnmobil.

Vorteil für alle. Das Kind war immer bestens versorgt, ich konnte ausgeglichen und ohne Termindruck meiner Arbeit nachgehen und bei Besprechungen konnte das Kind gar nicht stören.

Sie hatte einfach nichts zu klagen und wurde ja nie vernachlässigt.

Für ihre Entwicklung ergab sich ausserdem eine absolute Bereicherung. Aufmerksamkeit, Umsicht und Selbstbewusstsein ergaben sich von selbst.

Bereits mit 2 Jahren kontrollierte sie die Kunden bei der Besichtigung von Fahrzeugen. Mit 4 Jahren konnte sich Arina auf Messen und Flohmärkten allein in der Menge orientieren. Leider wurde ihr Horizont später durch eine piefige Grundschule wieder stark eingeschränkt.

Also Vorteil für alle. Mir ist eine ausgeglichene Lehrkraft wichtiger als überkommene Ansichten!

Redakteur

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